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Alpencross 2017- Tag 5

03.08.17

Tag 5 - Trafoi-Stilfser Joch-Umbrail-Bocchetta di Forcola-Bocchetta di Pedenolo-Bormio-St.Caterina Valfurva

57km - 2960 HM

 

Marcus geht es etwas besser...

Die Ibu und der Schlaf haben ihm etwas geholfen.

Noch eine Ibu nach dem Frühstück und dann liegt der längste durchgehende Anstieg und ein harter Tag vor uns.

Ab in Kurve 1.

Vom ersten Meter an geht´s es bergauf. Langsam aufwärmen, in Fahrt kommen. Bei Marcus läuft es wesentlich besser heute.

48 Kehren insgesamt gibt es auf dem zweithöchsten Gebirgspass der Alpen.

Vorbei an mit defekten Bremsen liegen gebliebenen Autos, strampeln wir Kehre für Kehre hinauf. An das ständige überholt werden von Autos haben wir uns relativ schnell gewöhnt. An den penetranten Gestank von Kupplung und Bremsstaub nicht.

Nach kurzer Zeit zieht Marcus deutlich davon! Ich traue meinen Augen nicht. "Hey! Warte auf mich!" ruf ich ihm zu.

Was so eine Ibu ausmacht... (Stichwort: Doping) Ich habe Schmerzen im Knie, daher kann ich auch nicht mehr hart am Gas fahren. Ich erkläre Marcus für als geheilt, und so fahren wir gemächlich das Joch hinauf.

Nach schier unendlichen 3 Stunden auf 15km Strecke, kommen wir oben an. Es ist frisch. Oben Jahrmarkttrubel, ein Stand neben den anderem. Motorräder, Wohnwägen, der reinste Menschenauflauf. Wir machen Pause, mit Kaffee und Kuchen. Dann schieben wir zur Drei Sprachenspitze hoch, lassen uns von einer Frau (natürlich mit dem Auto da oben, und Deutsch...) anschnauzen das hier Rad fahren verboten sei, was nicht der Fall war. 1. haben wir geschoben, und 2. ist das Fahrverbot des Goldseetrails, das Tagsüber gilt, erst weiter oben, und nicht auf unserem Weg. Ich ließ es mir nicht nehmen sie freundlich darauf hinzuweisen... Deutsche...

Dann endlich weg von diesem Haufen, raus aus dem Jahrmarkt Trubel und wieder rein in die unberührte Natur.

Und was für eine! Wir fahren nun auf alten Militärpfaden aus dem 1. Weltkrieg. Unglaublich was sich hier damals abgespielt haben muss. Wie eine Mondlandschaft, ist es hier oben. Ein steifer Wind bläst uns um die Ohren.

Immer wieder treffen wir gleichgesinnte auf unserem Pfad dem Umbrail.

Über die Bocchetta di Forcola hinüber zur Bocchetta di Pedenolo.

Ein optisches Highlight jagt das nächste.

Dort oben unschwer zu erkennen, die damalige Frontlinie und Granatenkrater soweit das Auge reicht. Sehr beeindruckend und respekteinflößend.

Die Abfahrt nach Bormio die uns immer wieder zum Schieben zwingt, ist nicht weniger Respekt einflößend. Über uns türmen sich lose wirkende Gesteinsbrocken auf. Auf diesen Wegen sollen die Italiener damals ihre Artillarie hoch gebracht haben. Unvorstellbar!

Irgendwann werden die Wege fester, und die Abfahrt nach und durch Bormio verläuft gut.

In Bormio besuchen wir noch eine Apotheke um für Marcus noch Notfallmedikamente zu besorgen. Wir befinden uns inzwischen in der Lombardei. Da kann keiner Deutsch, und so müssen wir unsere Englischkenntnisse für ein paar "Grippostad" rauskramen.

Die letzten Kilometer nach Santa Caterina Valfurva gestalten sich dann entlang der Hauptstraße SP29 als die härtesten des Tages. Unsere Speicher sind vollends aufgebraucht, und so machen wir ein Kreuzzeichen als wir im Hotel für diese Nacht ankommen, das sich als richtiges Luxushotel entpuppt.

 

So schön, wie heute darf es durchaus weitergehen!

 

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